So erkennst du schlechte Qualität bei Kleidung

von fetzionista

Nie wieder Fehlkäufe: Mit diesen Tricks unterscheidest du gute von schlechter Qualität bei Kleidung auf einen Blick!

Wer kennt es nicht: T-Shirts laufen bei der ersten Wäsche ein, auf dem neuen Pullover bilden sich hässliche Fusseln und die schwarze Jeans ist bereits nach einigen Wochen grau. Schlechte Qualität bei Kleidung ist in Zeiten von Fast Fashion leider keine Seltenheit. Niedrige Preise bedeuten günstige Produktion – was meist mit minderwertiger Qualität und Verarbeitung einhergeht. Doch auch ein hoher Preis steht längst nicht mehr für hohe Qualität bei Kleidung! Ich zeige dir deshalb, wie du die Qualität von Kleidung schon VOR dem Kauf erkennst – und so Fehlkäufe vermeidest.

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1. Aufs Material achten

Als Erstes lohnt sich bei jedem Kleidungsstück ein Blick aufs Etikett: Welche Stoffe wurden für die Produktion verwendet? Hier unterscheidet man natürliche und synthetische Fasern. Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Wolle, Seide oder Viskose sind grundsätzlich hautfreundlich und atmungsaktiv – aber aufwändig in der Pflege. Chemiefasern wie Polyester und Acryl haben den Vorteil, dass sie sehr langlebig sind. Wer allerdings schon einmal 100% Polyester getragen hat, der weiß, dass der Tragekomfort zu wünschen übrig lässt. Oder anders gesagt: Man schwitzt darin wie irre!

Tipp: Die richtige Mischung machts! Am Etikett darauf achten, dass der Anteil an Naturfasern im Vergleich zu synthetischen Stoffen höher ist. Ein „Wollpullover“ aus nur 15% Wolle und 85% Acryl wird dich im Winter weder warmhalten noch angenehm zu tragen sein.

Übrigens: Auch bei 100% Baumwolle gibt es qualitative Unterschiede. Hochwertige Baumwolle weist lange Fasern auf. Halte den Stoff ins Licht: Siehst du regelmäßige, glatte Reihen und eine gleichmäßige Färbung, ist das ein Qualitätsmerkmal.

Bei Pullovern gibt es einen einfachen Trick, wie man herausfinden kann, ob sich schon bald hässliche Fussel bilden werden (auch genannt „Pilling“): Dazu den Stoff für einige Sekunden mit etwas Druck zwischen den Händen aneinanderreiben. Bilden sich dabei schon kleine Knötchen, sollte man das Teil lieber nicht kaufen.

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2. Ein paar Worte über Farben

Bei billigen Kleidungsstücken waschen sich die Farben schnell aus. Sie „bluten“ sozusagen beim Waschen aus. Besondere Vorsicht ist bei einem hohen Elasthananteil geboten, vor allem bei schwarzen Jeans. Da Elasthan die Farbe nicht so gut halten kann, verblasst sie bei falscher Pflege rasch. Diese Kleidungsstücke daher nur bei maximal 30 Grad Feinwäsche waschen.

Bemerkst du schon im Geschäft einen besonders penetranten, chemischen Geruch an Kleidung, kann dieser von minderwertigen Färbungen stammen. Dann lieber die Finger davon lassen, denn diese Teile sind bestimmt nicht langlebig.

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3. Schnitt und Passform

Hat das Kleidungsstück den ersten Materialcheck überstanden, ist ein guter Sitz wichtig. Dabei geht Probieren bekanntlich über Studieren. Worauf du jedenfalls achten solltest: Sitzen die Nähte an den richtigen Stellen? Wirft das Teil irgendwo unschöne Falten oder sitzt an bestimmten Körperpartien auf? Zeichnet sich die Unterwäsche ab?

Tipp: Bei Baumwoll-Teilen müssen die Fäden gerade (nicht diagonal!) verlaufen – ansonsten wirst du dich schon bald über schiefe Seitennähte ärgern.

Woran liegt das? Baumwolle hat einen vertikalen Fadenlauf. Bei Billigproduktionen wird Verschnitt vermieden, indem die Schnittmuster mit möglichst wenigen Lücken kreuz und quer auf den Stoffbahnen angeordnet werden – mit dem Ergebnis, dass sich die fertige Kleidung schon bald verzieht.

Qualität von T-Shirts erkennen

Auf Fadenlauf bei T-Shirts achten

Bei sehr detailreichen Stücken, die kaum Geld kosten, am besten zweimal hinschauen: Ein Blazer oder Mantel ist z.B. deutlich aufwändiger in der Herstellung als ein T-Shirt, also auch teurer in der Produktion. Ähnlich verhält es sich mit vielen Applikationen. Sind solche Kleidungsstücke besonders billig, wurde ziemlich sicher an anderer Stelle (meist bei der Qualität) gespart.

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4. Besonders wichtig: Verarbeitung

Nun zu einem kritischen Punkt, wenn es um die Qualität von Kleidung geht: der Verarbeitung. Dazu ein paar Tipps:

  • Nähte checken: Der Saum muss flach anliegen und ordentlich aussehen. Dehnst du das Kleidungsstück, muss die Naht flach bleiben.
  • Außen hui, innen pfui? Bei qualitativ hochwertigen Teilen sieht man innen oft gar keine Nähte, sie werden „versteckt“ gearbeitet, d.h. mit etwas extra Stoff verdeckt. Auch zusätzlicher Stoff am Saum des Innenfutters zeugt von Qualität und begünstigt die Bewegungsfreiheit.
  • Knopflöcher und Reißverschlüsse kontrollieren: Die Knopflöcher müssen sauber gearbeitet sein und dürfen nicht ausfransen. Die Knöpfe sollten beim Schließen bequem durchpassen, Ersatzknöpfe sind ein Vorteil. Reißverschlüsse sollten sich leicht betätigen lassen.
  • Vorsicht bei Mustern: Bei qualitativer Mode setzt sich ein Muster an den Nähten exakt fort. Dadurch wirkt das Teil wie aus einem Guss, denn Musterabweichungen können – besonders bei großen, auffälligen Prints – sehr störend sein. Das kostet allerdings Zeit und Geld in der Produktion.
Nähte bei Kleidung

Minderwertige Nähte

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Ich hoffe, diese Tipps helfen dir künftig dabei, die Qualität von Kleidung besser einzuschätzen. Denn wer zu günstig kauft, kauft womöglich zweimal – und im Endeffekt viel zu teuer.

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8 Kommentare

Silvia 26. September 2022 - 11:20

Sehr gute Information, danke 😘

Antworten
fetzionista 26. September 2022 - 17:33

Freut mich, danke ☺️

Antworten
HyperHubby 26. September 2022 - 12:51

Danke für den tollen Artikel, ich kenne mich jetzt viel besser aus 👍

Antworten
fetzionista 26. September 2022 - 17:33

Schön, wenn ich helfen konnte 😍

Antworten
Isabella 26. September 2022 - 13:08

Sehr informativ. Danke

Antworten
fetzionista 26. September 2022 - 17:34

Danke, lieb von dir – das freut mich!

Antworten
Sabiene 26. September 2022 - 16:31

Danke für deinen hilfreichen Pilling-Test!
LG
Sabiene

Antworten
fetzionista 26. September 2022 - 17:35

Freut mich, wenn er dir beim nächsten Mal Shopping weiterhilft 😉

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